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27.05.2025

Dekubitusversorgung in Deutschland – Aktuelle Entwicklungen im Überblick

Durch schlechte Arbeitsbedingungen sinkt die Zahl der Pflegekräfte in Deutschland – insbesondere Dekubituspatient*innen leiden darunter. Wir berichten über das Problem und darüber, wie Hersteller von Dekubitushilfen Linderung schaffen können.

Die Versorgung von Dekubituspatient*innen verschärft sich, da immer weniger Pflegekräfte auf eine wachsende Zahl pflegebedürftiger Menschen treffen, weshalb leistungsstärkere Anti-Dekubitusprodukte dringend benötigt werden.

Dekubitusversorgung in Deutschland – Ein Überblick

Das Problemfeld Dekubitus stellt für Pflegekräfte, Ärzt*innen, Leistungserbringende (Sanitätshäuser) und Wissenschaftler*innen sowie Therapeut*innen, doch natürlich insbesondere Patient*innen vor Herausforderungen.

Der Dekubitus ist ein Druckgeschwür, das auftritt, wenn unter ungünstigen Rahmenbedingungen permanenter Druck und Scherkräfte auf ein bestimmtes Hautareal einwirken und dessen Blutversorgung behindern bzw. unterbrechen. Der Dekubitus äußert sich oft als chronische, äußerst schmerzhafte Wunde, die gerade für mobilitätseingeschränkte Personen zu einer starken Minderung der Lebensqualität führen kann.

International anerkannte Risikobewertungsskalen, wie bspw. die Braden-, Norten- oder Medley-Skala sind hilfreiche Assessements zur Ermittlung des Risikos der Entstehung eines Druckgeschwürs unter gewissen Bedingungen.

In Deutschland ist die Datenlage zu den von Dekubitus betroffenen Patient*innen leider zunehmend lückenhaft. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV) nannte für 2021 65.000 jährliche Fälle von Dekubitus im Krankenhausbereich. In einer Studie des Universitätsklinikums der Charité Berlin gingen die Studienautor*innen davon aus, dass rund zehn Prozent aller mobilitätseingeschränkten Patient*innen in Pflegeeinrichtungen in Deutschland unter Dekubitus leiden.

Schlussendlich ist die Datenlage sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich nicht gesichert. Allerdings kann selbst bei wohlwollender Schätzung davon ausgegangen werden, dass vermutlich über 600.000 Menschen in Deutschland an einem Dekubitus leiden.

Versorgungslage

Das Angebot an Hilfsmitteln gegen Dekubitus ist groß. Sitzkissen, Matratzen und Lagerungshilfen werden von einer Vielzahl von Herstellern angeboten. Diese Hilfsmittel bieten für viele Dekubitusbetroffene dringend notwendige Drucklinderung.

Das bisher beste Mittel gegen Dekubitus ist allerdings nach wie vor regelmäßige Bewegung und Repositionierung des Körpers. Dafür ist bei vielen immobilen Patient*innen allerdings die Unterstützung durch Pflegekräfte notwendig und diese ist in unseren Zeiten eine schwindende Ressource.

Ein Report der DAK-Krankenkasse zeigt, dass  

Durch das altersbedingte Ausscheiden der Babyboomer-Generationen aus dem Berufsleben gehen Expert*innen davon aus, dass bis 2035 in fast jedem Bundesland über 20 Prozent des Pflegepersonals ersetzt werden müssen – ein Anspruch, der nicht mit den aktuellen Ausbildungs- und Zuwanderungszahlen übereinstimmt.

Somit wird das wichtigste Hilfsmittel in der Dekubitusbehandlung und -prävention – die Pflegenden – nachlassen. Die Hoffnung ist, dass innovative, wirkungsvolle Produkte, das Problem abschwächen können.

Hoffnung bei den Hilfsmittelherstellern

Wenn die pflegerische Leistung in den kommenden Jahren abnimmt, gleichzeitig aber die Belastung der Pflege durch eine alternde Bevölkerung zunimmt, liegt ein Teil der Lösung sicherlich bei den Hilfsmitteln, die die Pflege unterstützen und ermöglichen.

Effektive Anti-Dekubitussysteme werden benötigt, um die Lebensqualität von Millionen Menschen in den kommenden Jahren zu erhöhen. Durch das Erstattungssystem des deutschen Hilfsmittelverzeichnis (HMV) können entsprechende Hilfsmittel schnell und erschwinglich bei den Betroffenen landen. Das ist entscheidend, denn nur wenn Produkte zügig verfügbar sind, kann ihre Wirkung auch tatsächlich im Pflegealltag ankommen.

Die Listung im HMV ist allerdings eine komplexe Angelegenheit, an der Ungeübte leicht scheitern. Hersteller müssen sich mit technischen Anforderungen, rechtlichen Vorgaben und medizinischen Nachweisen gleichermaßen auskennen – eine anspruchsvolle Herausforderung, die Erfahrung und Detailkenntnis erfordert. Einen kompakten Überblick über die Grundlagen und Besonderheiten des HMV – insbesondere für internationale Hersteller – bietet unser Artikel „Das Hilfsmittelverzeichnis – ein Leitfaden für internationale Hersteller“.

Gemeinsam zum Erfolg: Partnerschaft mit BEO BERLIN

Anforderungen aus dem SGB V kommen zu den gewohnten Anforderungen der EU-Medical Device Regulation hinzu. Ohne die richtigen Belege, Studien und Stellungnahmen ist es nahezu unmöglich, ein Anti-Dekubitusprodukt erfolgreich im HMV listen zu lassen. Genau hier setzt die Arbeit von BEO BERLIN an.

Wir verfügen über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Zulassung von Hilfsmitteln und der Unterstützung von Herstellern bei der Einhaltung regulatorischer Anforderungen. Unsere Expert*innen begleiten Sie Schritt für Schritt durch den Prozess – pragmatisch, partnerschaftlich, professionell.

Dank unseres etablierten Netzwerks aus anerkannten Prüfeinrichtungen und medizinischen Gutachter*innen, erstellen wir einen Listungsantrag, der nicht nur formal korrekt, sondern auch inhaltlich überzeugend ist. So schaffen wir gemeinsam die Grundlage für eine bessere Versorgung und mehr Lebensqualität bei Dekubituspatientinnen.

Wenn Sie Fragen haben oder unsere Unterstützung bei der Listung Ihres Produktes wünschen, schreiben Sie uns eine E-mail!

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